Dreetz

Entstehung

Etwa 6 km südlich von Neustadt/Dosse im Winkel zwischen Dosse und Altem Rhin liegt Dreetz, das im Jahre 1337 seine urkundliche Ersterwähnung fand.
Sowohl das deutsche Angerdorf "Groten Dretze" wie das am Dreetzer See gelegene wohl ehemals slawische "Lütken Dretze" mögen wohl schon 100 Jahre zuvor bestanden haben, als das Land Wusterhausen, in dem sie lagen, noch eine zur Prignitz gehörende selbstständige Herrschaft der Herren von Ploto war. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts fiel sie an die Markgrafen von Brandenburg.
Eines der markgräflichen Vasallengeschlechter, die von Kröcher (Kröcher von Wolmirstedt), hatten im Dienste des Landesherren so hohe Ausgaben gehabt, dass sie ihr eigenes Schloss Calbe 1324 verkaufen mussten. Sie wurden nun mit Besitzungen und Einkünfte in der Ersterwähungsurkunde besagt, am Freitag vor Pfingsten (6. Juni) 1337 vom Markgrafen die beiden Dörfer Dreetz samt der Gerichtsherrschaft und dem Kirchenpatronat, den Diensten und Abgaben der Bauern auch eine Mühle am Rhin, in der die Bewohner von Segeletz und Wutzetz zwangsweise mahlen lassen mussten, was wiederum Einkünfte mit sich brachte. Weiterhin bbekamen sie die Rohrnutzung und das Fischereirecht auf dem Dreetzer See und schließlich das Dorf Lohm, den späteren Hauptsitz des Geschlechts, in dem die Kröcher bis zu Bodenreform 1949 ansässig blieben. Ihr merkwürdiges Familienwappen, ein zweihöckriges Kamel, ist in mehreren farbigen Kabinettscheiben der Lohmer Kirche erhalten.
In Dreetz erinnert an das Mittelalter nur noch eine Glocke von 1472 mit der eindringlichen Inschrift "Gib Frieden, Herr, in unseren Tagen" sowei ein spätgotischer Abendmahlskelch.
Schon 1349 geriet Dreetz unter der Landesherrschaft der Herren von Ruppin und auch nach ihrem Aussterben und dem Rückfalll der Herrschaft an Brandenburg 1524 blieb es verwaltungsmäßig bei Ruppin, bis es 1952 wieder dem Prigniskreis Kyritz zugeordnet wurde. Nach der Gemeindegebietsreform nach der Wende gehört es nun zum Landkreis Ostprignistz-Ruppin.