Dreetz

Kirche

Die jetzige Kirche, die sicherlich an die Stelle eines ehemaligen abgebrannten Wehrbaues getreten ist, stammt, wie aus der Wetterfahne ersichtlich, aus dem Jahre 1778, also aus den letzten Regierungsjahren Friedrichs des Großen. Das Äußere der Kirche, die eine Länge von drei Achsen, eine gerade geputzte Decke und einen liegenden Dachstuhl aufweist, ist ziemlich einfach und Kirche Dreetz durch Lisenen (flacher, der Gliederung dienender Wandstreifen) belebt. Die breiten und hohen Fenster sind im Stichbogen geschlossen. Der Turm ist quadratisch, mit achteckigem, geschieferten Spitzhelm und ruht wie bei der Kirche in Bartschendorf, deren Anlage der Dreetzer Kirche in vielem gleicht, auf zwei Pfeilern. Der Kanzelaltar ist in Renaissanceformen zweistöckig gebaut. Bemerkenswert ist noch ein silberner Kelch, der aus gotischen Bestandteilen des 14. Jahrhunderts zusammengesetzt ist. Das Dorf Dreetz erscheint schon in der Frühzeit der märkischen Geschichte als Besitz der vornehmlich in der Prignitz reich begüterten von Kröcher. Nach der ältesten Dreetzer Urkunde hat Markgraf Ludwig am 6. Juni 1337 „dath Dorp tho dem Groten Dretze und Lütken Dretze in dem Lande tho Wusterhausen" mitsamt Gerichtsbarkeit, Patronat, „Kerchlein" zu Lehen gegeben. Dreetz ist also 661 Jahre alt. Über die Kröcher zu Dreetz berichten auch die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden Lehnbriefe. Vom Ende des 17. Jahrhunderts wurden die fünf Rittersitze in der Dreetzer Gutsfeldmark nacheinander vom Landesherrn erworben. So wurde Dreetz zu einer bedeutenden staatlichen Domäne und Mitte des vorigen Jahrhunderts auch Sitz des früheren Domänenamtes Neustadt. Um das Jahr 1800 zählten Dorf, Amtssitzvorwerk und „Etablissment Lüttken Dreetz" 20 Bauern, 19 Kossäten, 39 Büdner, 41 Einlieger, insgesamt 878 Einwohner. Diese Zahl stieg bis 1871 auf 1653, um dann wieder langsam zu sinken