Dreetz

URKUNDE: über die Belehnung von Dreetz (Übersetzung)

Wir, Ludwig, von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg und der Lausitz, Pfalzgraf am Rhein, Herzog von Bayern und des Römischen Reiches oberster Kämmerer, bekennen öffentlich mit diesem Brief, daß wir unseren treuen Mannen den Herren Gebrüder Heinrich und Jordan von Kröcher und ihren rechten Erben gelassen und geliehen haben und weiter leihen mit gesamter Hand zu rechten Lehen das Dorf zum Großen Dretze und Kleinen Dretze im Lande Wusterhausen mit Oberster und Niederer Gerichtsbarkeit, mit Kirchenpatronat, mit aller Steuer, Dienste und Rauchhuhn, mit Acker, urbar und nicht urbar, mit Wasser, mit Weide, mit dem Rhin ober- und unterhalb der Mühle, mit Holz, mit Gras, also mit allem was seit Alters her dazu gehört hat und noch dazu gehört.
Und um der besonderen Dienste Willen, die die Herren Brüder Heinrich und Jordan, von Kröcher geheißen, uns und der Herrschaft zu Brandenburg geleistet haben und noch leisten wer-den, so haben wir den vorgenannten Herren Heinrich und Jordan von Kröcher und ihren rechten Erben geliehen und gelassen den See, zum Dretze geheißen mit ganzer Freiheit und Gerechtigkeit, so wie hiernach geschrieben steht:
Die Herren Gebrüder Heinrich und Jordan von Kröcher und ihre rechten Erben sollen alles Rohr nutzen, daß auf dem See zu Dretze wächst, und sie mögen einen Fischer mit Kahn haben, der den See zu Nutz und Frommen der Herren Heinrich und Jordan von Kröcher gebrauchen soll. Von Fastnacht bis zu den heiligen Tagen von Ostern sollen die Herren Heinrich und Jordan von Kröcher und Ihre Erben ohne Hinderung und Einsprache den See zu Dretze befischen lassen mit einem Netz vierzehn Faden tief und lang. Die Bauern von Groß- und Klein-Dretz sollen den See nicht zum Fischen nutzen, außer so weit sie waten können.
Ferner leihen und lassen wir den Herren Heinrich und Jordan von Kröcher und ihren Erben das Dorf Lohm mit allen Gerichten und Rechten, mit aller Steuer, mit Diensten, mit Acker, mit Wasser, mit Weide, mit Holz, mit Gras und mit dem Kirchenpatronat. Dies selbe Dorf ist uns aufgelassen von Heinrich und Herwich, Vettern, von Silowgeheißen.
Um die vorbeschriebene Sache zu beurkunden geben wir diesen Brief, besiegelt mit unserem Insiegel.
Zeugen sind hier gewesen der Edelmann Graf Hermann von Hennenberg, Herr Jan von Buch, unser Hauptmann, Ber. Helo, Johannes Husener, Otto von Lüssow, unsere Ritter und andere fromme Leute.
Dieser Brief ist gegeben zu Berlin, im dreizehnhundertsten und siebenunddreißigsten Jahr nach Gottes Geburt, am Freitag vor Pfingsten.